Günther Ramin

deutscher Organist und Chordirektor; Thomaskantor in Leipzig ab 1940; Dirigent des Leipziger Gewandhauschors 1935-1938 und 1945-1951; auch Cembalist und Komponist

* 15. Oktober 1898 Karlsruhe

† 27. Februar 1956 Leipzig

Wirken

Günther Ramin wurde am 15. Okt. 1898 in Karlsruhe geboren. Sein Vater war Superintendent. Er besuchte die Thomas-Schule in Leipzig und gehörte von 1910 bis 1914 dem Thomanerchor an. Er erhielt seine musikalische Ausbildung am Leipziger Konservatorium unter Teichmüller, Krehl und Straube. Nach Teilnahme am 1. Weltkrieg von 1916-1918 erhielt er im Mai 1918 eine Berufung als Organist an die Thomaskirche in Leipzig, eine Stellung, die er dann bis 1939 innehatte. 1922 wurde er ausserdem Lehrer für Orgel am Konservatorium, 1923 übernahm er auch die Leitung des Leipziger Lehrer-Gesangvereins und wirkte seit der gleichen Zeit als Organist am Leipziger Gewandhaus. Von 1929-1932 war er Dirigent der Leipziger Symphoniekonzerte. Ab 1931 las er auch als Professor an der Berliner Musikhochschule.

Als Meisterschüler aus der Schule des Professors Straube hervorgegangen, fesselte R. durch eine Klarheit der Themen und ihre Verarbeitung, sowie durch sicheres musikalisches Gefühl. Auf zahlreichen Konzertreisen, die ihn u.a. nach Nord- und Südamerika, Russland und der Schweiz führten, schuf er sich den hervorragenden Ruf als Organist. Am 3. März 1935 wurde R. ...